Internationales Bergisches Gitarrenfestival

Nach zweijähriger Corona-Zwangspause startete das Internationale Bergische Gitarren-festival am 03. Januar wieder in eine Woche voller Highlights der Gitarrenmusik. In der Akademie der Kulturellen Bildung in Remscheid gab es wieder ein reiches Angebot an Konzerten und Unterrricht für Profis und Amateure der Gitarre und E-Gitarre. Mit ca. 60 Teilnehmern und Teilnehmer*innen im Alter von 14 bis 70 Jahren hatte das Dozententeam, dass mit Liying Zhu, Sören Golz und Philipp Humburg einen künstlerisch hochkarätigen, jungen Zuwachs bekommen hatte, eine hochmotivierte Schar von talentierten und erfahrenen Musikerinnen und Musikern vor sich, die in intensiver gemeinsamer Arbeit ein tolles Ergebnis im Abschlusskonzert für Gitarre und E-Gitarre präsentierten.

Ein Auftakt nach Maß war die Eröffnung des Festivals mit dem Dozentenkonzert von Celina Haubold (Gesang) und Michael Borner (Gitarre/E-Gitarre). Mit diesen beiden Künstlern*innen wurde der zentrale Festivalgedanke, die große stilistische Breite der Gitarre auf höchstem Niveau darzustellen, auf beste Art und Weise umgesetzt.

Die langjährige Kooperation des Festivals mit dem Standort Wuppertal der Hochschule für Musik und Tanz Köln und die damit verbundene Förderung und Präsentation des bereits hochqualifizierten künstlerischen Nachwuchses zeigte sich einmal mehr mit dem Konzert der Studierenden Èmilie Fend (Frankreich) und Joshtin Misael Guzman (Mexiko) aus den Klassen der Gitarren Professoren Goran Krivokapic und Gerhard Reichenbach. Beide spielten ein brillantes Konzert mit anspruchsvollen Werken aus dem Originalrepertoire der Gitarre.

Den Höhepunkt der Konzerte des Festivals bildet traditionell die Guitar Night. Sie wurde diesmal von den neuen Dozenten des Teams gestaltet und diese zeigten dann, warum sie auch international zu den Spitzen ihres Fachs gehören.


Liying Zhu eröffnete solistisch mit Werken von Schubert/Mertz, Rodrigo, Regondi und einer Auswahl fulminanter Stücke aus Südamerika. Sie bezauberte das Publikum mit ihrm wunderschönen und intensiven Gitarrenklang, ihrer virtuosen Technik und einer sehr
authentischen und fantasievollen Interpretation der Werke.

Das Duo GolzDanilov mit Sören Golz und Ivan Danilov feiert bereits sein 10jähriges Bühnenjubiläum obwohl beide mit Ende 20 sicher noch zahlreiche Jahre mit erfolgreichen Konzerten vor sich haben. Die beiden zeigten mit einer unglaublich virtuosen, dynamisch perfekt abgestimmten Performance und einem an traumwandlerischer Sicherheit grenzendem Zusammenspiel warum sie mit Recht zur internationalen Spitze der Gitarrenduos zählen.

Den Abschluss der Guitar Night bildet traditionell ein Beitrag der E-Gitarre und mit Philipp Humburg konnte man einen ebenfalls noch sehr jungen aber unglaublich guten und international bereits bekannten Gitarristen gewinnen, der in seinem Vortrag mit Werken von John Scofield, Wes Montgomery, Charles Mingus, Miles Davis und anderen Jazz Größen eine große stilistische Sicherheit gepaart mit ebenso großer künstlerischer Fantasie und entsprechendem Groove bewies. Unterstützt wurde sein Konzert von seinen kongenialen Partnern Dominik Brosowski (Drums) und Johannes Still (Organ).

Am Samstagabend konnten dann zahlreiche Teilnehmer*innen in einem zwar langen, aber umso gelungeneren Abschlusskonzert ihre künstlerischen Qualitäten unter Beweis stellen. Die Idee des Festivals sowohl die Gitarre als auch die E-Gitarre in ihrem großen künstlerischen Profil abzubilden, wurde durch die Beiträge, ob solistisch, in kleineren kammermusikalischen Formationen, in zahlreichen tollen Bandprojekten und nicht zuletzt im großen Gitarrenensemble unter der Leitung von Prof. Dieter Kreidler hervorragend dargeboten.


Hier einige Eindrücke vom Festival und vom Abschlusskonzert der Teilnehmer*innen.